Italien ➜ Sicilia

Die grösste Mittelmeerinsel ist der Rest einer Landbrücke, die einst Europa und Afrika verband. Diese Brückenfunktion ist auch kulturell spürbar: Karthager, Griechen, Phönizier und das Imperium Romanum gehören zu den Völkern, die die Insel kolonisierten. Ganze 250 Jahre stand Sizilien unter muslimischer Herrschaft. Nicht erstaunlich, dass Garibaldis Einung Italiens auf diesem Vorposten der Multikulturalität ihren Ausgang nahm.

Wie eine Königin verbindet die Insel das Tyrrhenische und das Ionischen Meer. Ihr Wahrzeichen, der Ätna, ist der grösste Vulkan Europas. Mit 3000 unterschiedli chen Pflanzenarten ist Sizilien ein Paradies der Vegetation. In einigen Regionen geben tropische Pflanzen wie Bougainvillea, Jasmin oder Papyrus einen Vorschein auf das nahe Afrika. An den malerischen Küstenlinien wie im Landesinneren hinterliessen die Griechen eindrucksvolle Tempel. Die unter arabischer Herrschaft errichteten Bauten wurden oft von Normannen umgebaut. So entwickelte sich der für Sizilien typische, byzantinisch angehauchte Kuppelbaustil. Beispiele sind San Giovanni dei Lebbrosi oder San Giovanni degli Eremiti.

Die sizilianische Küche ist verblüffend vielseitig. Berühmt sind ihre Süßwaren, deren Rezepte oft aus arabischer Zeit stammen, etwa die Cassata oder Früchte aus Marzipan.